Guten Morgen Hans,
danke für Deine Nachricht! Es ist durchaus möglich, dass der Tinnitus etwas mit mythomanischen Gesprächen zu tun hat - bei wir wäre es die Mutter. Ich erinnere mich allerdings daran, dass ich das schon bei meiner Einschulung hatte und weil ich mit 5 Jahren einen schweren Motorradunfall hatte. Mein Vater ist gefahren und ich hatte keinen Helm, erlitt Koma und Gehirnerschütterung. Ich erinnere ich mich nicht, ob ich davor auch bereits den Hörschaden hatte oder ob er mit diesem Unfall zusammenhängt.
Bei meiner Geburt ist ebenfalls eine Menge schiefgegangen, ich wurde mit Wasser gespült, sagte mein Vater, und wäre dabei fast erstickt - auch dabei, wenn es stimmt, könnte ein Schaden entstanden sein.
Ich habe meinen Tinnitus immer, ich kann mich an keinen Tag, keine Stunde erinnern, in dem es nicht gesaust hätte, mal stärker, mal leise, aber immer. Auf meinem linken Ohr bin ich praktisch taub, höre wohl einige Frequenzen ein bisschen und könnte spekulieren, dass es das Ohr der Einflüsterungen durch die Mutter ist. Bislang hat also nichts wirklich geholfen und ich habe auch keine Hoffnung, jemals in meinem Leben wieder "Stereo zu hören".
Es ist so, dass Kinder mit mythomanischen Eltern entweder auch zu Mythomanen werden, oder zu sog. Empathen, die sich ganz leicht durch Mythomanen "angeln" lassen, ein Psychologe nennt das "unsichtbar gekennzeichnet". Komenda, der Psychologe, spricht von Egopathen / Empathen, wobei ich mit Mythomane, statt Egopath, das notorische Lügen betone. ALLE Egopathen sind notorische Lügner, es fällt nur nicht bei allen gleich stark auf. Und alle notorischen Lügner sind Experten darin, Lügen bei anderen zu erkennen, Fehler in deren Geschichten zu finden und diese bis ins Extrem auszuweiden - keinen "Fehler des anderen" jemals zu vergessen, und die eigenen Fehler nicht einmal ansatzweise zu sehen.
Deine Geschichte mit Deiner Mythomanin erinnert tatsächlich stark an meine. Meine war nicht Jungfrau, gab sie auch gar nicht vor (dass sie davor ein Jahr lang als Obdachlose auf der Strasse gelebt hatte, wusste ich natürlich nicht, sie tat so, als hätte sie einen tollen Job und würde ferne Länder bereisen ...). Aber laut Aussage ihres letzten "richtigen Freundes", der ihr bis heute "verfallen" zu sein scheint, jedenfalls kein "offenes Ohr" für die Wirklichkeit hat, ein Filmemacher, älter als ich, hatte sie ihn verlassen, weil er damals mit ihr KEINE KINDER haben wollte.
Als ich mich angeln ließ, sagte sie mir sogleich, dass sie es schriftlich vom Arzt habe, keine Kinder kriegen zu können, zwei Wochen später war sie schwanger. Es ist völlig eindeutig, dass sie Kinder haben wollte, aber aus der Erfahrung mit dem anderen schloss, dass Männer das nicht wollten und um meine Vorsicht zu umgehen, (unbewusst) gelogen hat. Ich allerdings wollte damals Kinder kriegen und sagte ihr, es sei QUATSCH und als sie schwanger war: "Siehst Du?". Ihr war es offenkundig egal, von wem sie die Kinder hat, Hauptsache reich (in ihren Augen) und mir war es wohl auch egal, Hauptsache willig/fähig Kinder zu bekommen. Meine damalige Freundin, mit der ich weiterhin in Kontakt bin, die Regierungssekretärin im Finanzministerium ist, konnte oder wollte keine Kinder haben.
So habe ich ihre erste große Lüge nicht gleich als das erkannt: Mythomanie pur und danach war ich gefangen. Sehr gerne wurden extrem lange Diskussionen geführt, meine Zeit, besonders meine Arbeitszeit, war nichts wert, ich musste das Geld "zaubern" und mich um die Kinder kümmern und dazu nicht stundenlang darüber diskutieren, dass ich zu wenig Zeit für sie und die Kinder hätte und zu wenig Geld verdienen würde. Kinder wurden extrem lange wach gehalten, Schlafentzug macht sie bis heute, wenn ihr was einfällt, diskutiert sie mit meinem Sohn bis tief in die Nacht, Schule hin oder her.
Seit mehr als einem Jahr denke ich daran, ein Buch zu schreiben, wollte meine Beamtenfreundin, die derzeit versucht, sich von ihrem Egopathen/ Narzissten/ Mythomanen zu scheiden, mit einspannen, dachte, ich können einen anderen Bekannten dazu motivieren, das Buch in einer Art "Diskussionsform" zu schreiben ... aber nichts ergab sich.
Jetzt, wo ich Deine Geschichte lese, denke ich mir, Du könntest der richtige Co-Autor sein! Wir können unsere Erfahrungen in einem Buch verewigen, welches in einer Art Diskussionsstil geschrieben sein könnte. Die Absicht liegt darin, dass Empathen wie wir, Beute der Egopathen/ notorischen Lügner, nach der Lektüre sich nicht mehr so einfach ausnutzen lassen und ihre Situation verstehen.
Die notorischen Lügner können mit dem Buch nichts anfangen, sie können nicht "vorübergehend nicht lügen" oder die beschriebenen Muster ihres Verhaltens umgehen - dann wären sie gesund. Es unterliegen aber einer "mentale Zwangsstörung", sie müssen lügen, weil sie sich selber belügen müssen.
Du hast ein Riesenglück: Deine Egopathin ist tot. Es gibt nicht wenige Tage, an denen ich diesen Gedanken habe, was für eine Erleichterung und vielleicht die einzige Chance für meine jüngsten Kinder es wäre, ein nichtmythomanisches Leben führen zu können! Es wäre gegeben, wenn dieser Teufel in Frauengestalt tot wäre. Vermutlich wieder eine falsche Hoffnung: Wir Empathen sind nämlich "süchtig nach falschen Hoffnungen"! Und die Mythomanen bedienen unsere Sucht und nehmen dafür unsere Energie. Sie liefern die falschen Hoffnungen und immer auch den Schuldigen dafür, warum die Hoffnungen nicht erfüllt wurden: uns selber.
Das Buchprojekt braucht nicht in 2 Wochen fertig zu sein, wenn wir daran ein Jahr schreiben oder auch mehr, was solls? Ich stelle es mir so vor, dass es wie ein Briefverkehr zwischen Freunden aussieht, die einander über ihre Erfahrungen mit Mythomanen berichten, Fragen stellen und beantworten, so dass der Leser sich, sollte er Empath sein, erkennen kann und Strategien kennenlernt, aus seiner Situation auszubrechen oder gar von vorneherein keine Beutemuster bedient - sich also heilt.
Ein Mythomane wird mit dem Buch nichts anfangen können, da er sich nicht verstellen kann, ein Mythomane zu sein. Oberflächlich betrachtet ist er wie ein Chamäleon, aber die notorischen Lügen kann er nicht abstellen. Und wenn wir das Buch so weit haben, dass wir meinen, es könne veröffentlicht werden, dann machen wir es über Amazon und versuchen, es so gut es geht zu verbreiten. Die Mythomanen werden es zu verhindern versuchen, weil sie spüren werden, dass die Erkenntnis ihre Beute verschreckt, die Einsichten niedermachen und zum Unsinn abstempeln. Aber wenn es einigen Empathen helfen sollte, wird es sich trotzdem verbreiten. Wir arbeiten unsere Vergangenheit auf und helfen weiteren Menschen, keine vergleichbaren Fehler zu begehen.
Was denkst Du?
Thor mit Dir
David
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