Die häufigste und vermutlich für viele Menschen problematischste Konstellation ist ein nL als Arbeitskollege oder gar Vorgesetzter. nL sind gerne Vorgesetzte, denn das gibt ihnen Autorität und Macht. Sie können beispielsweise ihre Untergebenen durch ausgedachte, jedoch völlig überzeugende Darstellungen der Wünsche des Firmenchefs manipulieren, wissend, dass die Untergebenen den Firmenchef nie persönlich fragen werden, ob das stimme, was der Vorgesetzte weitergegeben hat.
Je „peinlicher“ die Informationen sind, um so weniger traut man sich, sie nachzuprüfen. Wenn ein nL Person B sagt, dass Person A sich laufend beschwert, B stinke aus dem Mund wie ein Wildschwein, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass B A nicht fragen wird, ob das stimme, sondern dass Person B Person A meiden wird und sich ggf. von dieser enttäuscht fühlen wird. Person A wird merken, dass Person B sie meidet und wird den nL fragen, ob er wisse was los sein.
Der nL wird dann behaupten, dass Person B ihm gesagt habe, A sei ein unfähiger Kollege, der alle nur anschwärzt, so dass A und B einander aus dem Weg geben und beide den nL „dankbar für die Informationen“ sind und mit ihm „Freunde“ sind.
Grundsätzlich versuchen nL immer, sowohl im Privaten als auch im Geschäftlichen, andere Menschen gegeneinander aufzubringen und zwar möglichst so heftig, dass man sich nicht vorstellen kann, es könnte sich um eine Lüge handeln – und schon gar nicht verspürt man nur das geringste Bedürfnis, die anderen DIREKT zu fragen, was sie denn gesagt hätten! Ein nL will, dass aller Informationsfluss über ihn läuft, damit er die Leute manipulieren kann!
Ein nL-Arbeitskollege „verrät intimste Geheimnisse“ anderer Kollegen aber immer sehr diskret und man denkt, man sei privilegiert, als Freund und Kollege, solche intimen Geheimnisse zu erfahren. Niemals kann man sich trauen, zum Beispiel Kollegin C zu fragen, ob sie wirklich ein Magenproblem habe und häufig entsetzlich aus dem Mund stinke, wo man selber doch gar nichts merkt. Aber warum sollte jemand so etwas behaupten, wenn es gar nicht wahr ist? Das wäre BÖSE und ABARTIG und der nL macht doch so einen sympathischen und freundlichen Eindruck! Soll man lieber annehmen der nL sei abartig, als dass die Kollegin vielleicht hin und wieder wirklich stinke, auch wenn man das selber nicht mitbekommen hat oder vielleicht nur leicht, in einem üblichen Rahmen?
Hat man einen Kollegen erkannt, der nL ist, dann muss man die tatsächliche Situation berücksichtigen, was ich hier in der Übersicht machen kann. Ist es zum Beispiel ein Redakteur wie Claas Relotius, der ausgedachte Artikel schreibt, die zwar die Ideologie der Redaktion widerspiegeln – aber nicht den Anspruch haben, über reale Vorkommnisse zu berichten, dann muss man wohl Beweise für die Behauptung sammeln und dem Chefredakteur vorlegen.
Wenn man einen Kollegen hat, der zwar nL ist, aber an der Kasse im Supermarkt immer korrekt arbeitet und nichts stiehlt, auch nicht mit Kunden streitet, sondern einfach seine Arbeit korrekt verrichtet, dann gibt es keinen firmenzentrierten Grund, ihn beim Vorgesetzten anzuschwärzen. Privat sollte man aber den Kontakt tunlichst vermeiden. nL können durchaus einfache Arbeiten erledigen, ohne schlechtere Ergebnisse als E zu liefern.
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