Was Du nicht willst, dass man dir tut, das füge auch keinem anderen zu!

Ein Satz, der den E beschreibt (also für ihn trivial ist) und wirkungslos bei nL. NL verstehen ja gar nicht, WAS sie anderen zufügen, die denken sich, wie gut sie zu anderen sind und nutzen den Satz anderen gegenüber, indem sie sich als das Opfer beschreiben, dem etwas getan würde. Man könnte genau so fordern: Habe Empathie für Deine Mitmenschen und Deine Umwelt! Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen empfinden Empathie und die anderen können sie nicht empfinden, aber manchmal täuschend echt vorspielen.

Das führt mich zu meinem größten Fehler, zumindest Verständnisfehler: „Wer will, der kann!“ Nimmt man den Satz absolut, ist er quatsch, denn Naturgesetze lassen sich nicht durch Wollen außer Kraft setzen. Aber ich habe ihn immer so verstanden, dass er sich auf mögliche Aktivitäten bezieht.

Wir sich einigen will, der kann. Wer nur wirklich diese Arbeit erledigen will, der kann es tun, denn sie ist leicht zu verstehen und auszuführen. Wer kochen lernen will und nach gesetzlicher Auffassung erwachsen ist, der kann.

Ich dachte früher, wer sich nicht aktiv dagegen wehrt, einen Sachverhalt aus einer bestimmten Perspektive zu sehen, wer also einen Sachverstand verstehen WILL, der KANN es auch.

Früher, bevor ich befähigt war, dieses Buch zu schreiben, hätte ich von einem solchen Buch gehört, würde ich gedacht haben: „Wer das liest und fortan als Empath erkannt werden WILL, der KANN es auch!“ Ich hätte die Befürchtung gehabt, dass nL das Buch lesen und dann wie Wölfe im Schafspelz die Informationen dazu nutzen, Empathen zu angeln. Ich dachte: Wer die Informationen missbrauchen WILL, der KANN sie zu seiner Tarnung nutzen.

Aber nL sind Wölfe, denen der Schafspelz gewachsen ist. Sie halten sich für Schafe, wundern sich nicht, dass sie Reisszähne haben und ihnen Gras eigentlich nicht schmeckt. Sie erschrecken, wenn man sie darauf aufmerksam macht, dass sie gerade ein Schaf gefressen haben. „Kann nicht sein, bin doch selbst eins! Seht meinen Pelz!“

16 Jahre lang habe ich fast jeden Tag einen wesentlichen Teil meines Tages damit verbracht, herauszufinden, warum meine Partnerin, eine, wie ich heute weiß, Muster-Mythomanin, „doch nicht will“, was sie in meiner Erinnerung so darstellte, als sei es ihr Wunsch oder ihre Absicht.

Zu keinem Zeitpunkt ist es mir in den Sinn gekommen, sie könne es nicht. Jeder vollbringt eine Menge WILL-KANN- Handlungen. Man will aufs Klo gehen, Essen, Lesen, Malen, Fernsehen und tut es dann auch. Es ist die normale Erfahrung mit allen nicht offensichtlich behinderten Menschen, dass sie tun, was sie tun wollen. Wer will, der kann.

Aber es gibt bei „werdenden nL“ offensichtlich eine psychische Überforderung: „Wer will, kann die kognitive Dissonanz auflösen“, was beim Kleinkind durch Verdrängen der eigenen Wahrnehmung zu Gunsten der Bestätigung der Lügen der Mutter geschieht. Eine kognitive Dissonanz aufzulösen ist eine sehr starke Motivation des Wollens. Der nL lernt, alle empathischen wirklichkeitsnahen Wahrnehmungen zugunsten der Lüge unterdrücken zu wollen. Wenn dieses „unterbewusste Wollen“ zum „Können“ geworden ist, dann kann kein bewusstes Wollen mehr dieses unterbewusste Müssen überwinden.

Im unterbewussten Wollen finden sich die persönlichen Erfahrungen mit Naturgesetzen, Schwerkraft, Härte, Schärfe, Hitze, Kälte – egal, was das Bewusstsein will, solange das Unterbewusstsein nicht will, weil es auf schmerzhafte und lehrreiche Erfahrungen zurückgreifen kann, solange kann man nicht. Man kann nicht die Arme ausbreiten und auf das Hausdach fliegen, selbst wenn man es sich vorstellen kann, während man einen Vogel beobachtet. Man kann kein „sinnloses Wollen“ entwickeln.

Das Kleinkind krabbelt oder läuft einmal mit dem Kopf gegen die Wand. Es empfindet Schmerz, das Trauma programmiert das Unterbewusstsein so, dass es ein WOLLEN nicht mehr zulässt, wenn es um ein „Durch-die-Wand-Laufen“ geht. Jedes mal, wenn er sich erneut stößt, sieht der Mensch das als Unfall, etwas, was er nicht wollte. Wenn er seinen Kopf absichtlich gegen die Wand haut, dann nicht, um durchzugehen, wie durch einen Vorhang, nicht, wie das Kleinkind es beim ersten Mal dachte, sondern um sich absichtlich Schmerz zuzufügen, wohl wissend, dass die Wand hart ist und der Schlag dagegen Schmerz erzeugt.

Das Unterbewusstsein hat keine Zweifel, es stellt die Härte der Wand nicht in Frage, es reagiert klar und schnell und immer mit der Absicht, den Organismus am Leben zu halten. Es hat den Empathie-Kanal abgeschaltet, weil der Schmerz und die Verwirrung, die über ihn wahrgenommen wurden, unerträglich waren.

Es hat dadurch eine Situation hervorgebracht, die dem Bewusstsein statt der Empathie-Wahrnehmung nur die oberflächlich ausgedrückte Bestätigung eines anderen Menschen als Möglichkeit der Realitätswahrnehmung übrig lässt. nL brauchen Bestätigung und Aufmerksamkeit, um an ihre Erinnerungen/Geschichten glauben zu können!

Kein nL zu sein, Phantasiegeschichten als Realität zu leugnen, ist für diese Menschen dasselbe, wie mit dem Kopf voran durch eine Wand zu laufen: unmöglich und unvorstellbar. Ihre Phantasiegeschichten sind ihre Realität.

Es ist dem nL unmöglich, etwas zu Wollen, was er nicht kann, nämlich die Zusammenhänge zwischen seinem Tun, seinen Worten und dem Resultat zu erkennen, sobald diese sein Selbstbild verletzen würden. In der Vorstellung eine „gute Mutter“, ja „die beste Mutter überhaupt“ zu sein, kann die nLin nicht erkennen, auf welche gravierende Weise sie ihre Kinder schädigt. Die Wand um die Erkenntnis ist undurchdringbar.

Wer will, was er könnte, der kann auch. Was aber das Unterbewusstsein sicher ist, aufgrund vieler Erfahrungen nicht zu können, das kann das Bewusstsein nicht wollen. Dadurch, dass das nL-Bewusstsein nicht wollen kann, was für E aber einfach möglich, ja ganz normal und alltäglich ist, hat der nL im Vergleich zum E keinen freien Willen.