28. Juni 2020 um 20:18 Uhr
An dieser Stelle möchte ich etwas differenzierter die Entstehung und die Interaktion anhand einer Grafik erläutern, die in Anlehnung an die Dunning-Kruger-Grafik entstanden ist. Zuerst betrachten wir die Empathie noch auf eine konkretere Weise, ich möchte sie “sechsten Sinn” nennen. Die fünf üblichen Sinne werden verstanden als Schnittstellen zur Realität: Man sieht, hört, riecht, schmeckt und fühlt etwas, das von “außerhalb” stammt und durch das Unterbewusstsein verarbeitet ins Bewusstsein dringt.
Betrachten wir einen typischen Fall: Das kindliche Bewusstsein hat noch keine Vorstellung von der Härte einer Wand. Das Kind krabbelt oder geht gegen diese und schlägt sich den Kopf an. Der Schmerz führt zu einer kognitiven Dissonanz, das Bewusstsein hatte keinen Schmerz erwartet, es wusste ja nicht, dass die Mauer hart ist! Die Dissonanz wird aufgelöst, indem das Unterbewusstsein durch diese „Traumatisierung“ gelernt hat, den Körper nicht gegen eine Wand zu steuern. Das Bewusstsein wird bei der Entscheidung, welchen Weg das Wesen konkret laufen soll, den Schmerz als Erinnerung einspielen, so dass das Wesen um die Wand herumläuft und seinen Weg wählt, ohne erneut anzustoßen und Schmerzen zu erleiden.
Die Wand ist hart! Das ist eine erlernte Realität. Man kann im weitesten Sinne des Wortes also sagen: Eine Traumatisierung bedeutet, etwas über einen Teilaspekt der Realität zu lernen. Kann die kognitive Dissonanz aufgelöst werden, indem ein Lernprozess stattfindet, der dem Wesen ermöglicht, sich sicherer in der Welt zu bewegen, so ist das Trauma positiv. „Ein gebranntes Kind scheut das Feuer!“ Dieser Satz bedeutet, dass Lernen durch Erfahrung stattfindet.
Ein Kind davor zu beschützen, positive Traumatisierung zu erfahren, bedeutet, es überlebensunfähig zu machen. Die positive Traumatisierung kann durchaus im Moment des Geschehens mit viel Geschrei und negativen Emotionen daher gehen, aber das Kind lernt etwas Wichtiges für sein Leben und der Schmerz geht vorbei, die mögliche Beule heilt aus.
Hier möchte ich den Begriff Empathie als Gegenstück zur kognitiven Dissonanz einbringen. Empathie löst die kognitive Dissonanz auf. Wie einer der Sinne eins bis fünf eine Information aus der Wirklichkeit überträgt, so überträgt die Empathie die Information des Zusammenhangs, welche somit die kognitive Dissonanz auflöst. Die Empathie erkennt wie ein Sinn den Zusammenhang von Schmerz und dem Zusammenstoß mit der Wand. Der Mensch erkennt die Wand als so hart, dass ein Zusammenstoß schmerzt.
Es ist nicht das Bewusstsein, welches die Situation analysiert und zum Schluss kommt, es müsse wohl die Wand gewesen sein, die nach Ausschluss aller anderen Möglichkeiten den Schmerz verursachte, es ist vielmehr ein sofortiges sinnbasiertes Erkennen. Die Empathie erkennt nur die eigenen Zusammenhänge aus Ursache und Folge. Das Unterbewusstsein und Bewusstsein übertragen, jedes auf seine Art, die Sinneswahrnehmungen über andere auf sich selber und können dadurch die Situation des anderen nachvollziehen.
Wenn die Empathie etwas „erkennen“ kann, so handelt es sich bei ihr um einen Sinn, eine Art unterbewusstes Analysezentrum für Sinneseindrücke, geschaffen, eine Ursache und eine Folge zu einer Information zu verarbeiten. Die Auswertung stellt sie dem Bewusstsein für seine Selbstkorrektur, also für das Lernen zur Verfügung.
Die Empathie „sieht“, dass der Zusammenstoß mit der Wand den Schmerz verursachte, das Bewusstsein lernt, dass eine Wand etwas Hartes ist, und das Unterbewusstsein programmiert sich, um weitere Zusammenstöße tunlichst zu vermeiden. Die kognitive Dissonanz bedeutet somit die Bewusstwerdung, da die Empathie einen Zusammenhang nicht erkannt hat.
Das biologische Wesen erlebt während einer kognitiven Dissonanz Todesangst. Scheitert die Empathie, einen Zusammenhang zu erkennen, nimmt ein natürliches Lebewesen möglicherweise eine Todesgefahr wahr, empfindet also Todesangst. Sobald also eine kognitive Dissonanz auftritt, tut das Wesen alles, was in seiner Macht steht, um sie aufzulösen.
Wenn wir uns ansehen, wie der Zusammenhang aus Schmerz und Wand hergestellt wird, berücksichtigen wir mindestens den Sehsinn, der die Information der sich nähernden Wand überträgt, dann Schallwellen und über den Tastsinn erst leichten Druck und Sekundenbruchteile später Schmerz.
Die Empathie nimmt Geruch und Geräusche wahr, die seine Bezugsperson macht, vergleicht es mit Bildern, die die Augen übertragen, berücksichtigt das Gefühl des Streichelns und kann somit „sehen“, ob eine Person freundlich, positiv, angenehm, lustig, traurig oder angsteinflößend wirkt. Der Empathiesinn ist eigentlich auf das Selbst gerichtet, erkennt aber durch Vergleichen Anderer mit sich auch die Abläufe aus Ursache und Folge: „Das hat ihn traurig gemacht und deswegen hat er geweint.“
Empathie ist der „Zusammenhangssinn“. Sie ist bei der Geburt wie alle anderen Sinne vorhanden. Vermutlich entwickelt sie sich wie andere Sinne und kann folglich gestört und sogar zerstört werden. Ein nicht vorhandener Zusammenhangssinn bedeutet, dass nur die „tierischen“ Zusammenhänge begriffen werden können, die auch andere Tiere bei sich begreifen müssen, also ein „instinkthaftes“ Begreifen. Schauen wir uns also die Grafik an:
Fangen wir oben rechts an, dies soll der Punkt der „gesunden Empathie“ sein. Die Augen sehen Lichtwellen von bestimmter Wellenlänge, die Ohren hören Schallwellen von bestimmter Frequenz – die Empathie erkennt nicht alle Zusammenhänge, sondern nur die, die das natürliche Leben dieses Wesens erwartet und zum Überleben nutzt. 100% bedeutet also individuell für das Wesen, das biologische Maximum, nicht eine Größe relativ zu anderen. In der allgemeinen Betrachtung weiter unten ist es die Person mit der maximalen Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen.
Der Punkt oben rechts entspricht somit auch der maximalen natürlichen Funktionsfähigkeit des Empathiesinns. Die Y-Achse zeigt mit der durchgezogenen Kurve die Selbsteinschätzung der Person über ihre Fähigkeiten, Zusammenhänge zu erkennen.
Auf der X-Achse sehen wir den „Bruch“, mit |B| gekennzeichnet, links davon die nL und am linken Ende der für alle rechts davon sichtbare Wahnsinn, Größenwahn und Allmachtsvorstellungen. Die Person befehligt in ihrer Vorstellung ganze Armeen, aber merkt nicht einmal, wenn sie in die Hose defäkiert.
Rechts die E und am Ende, wie zuvor beschrieben, die Gesundheit „G“. Die nL-min-gestrichelte Linie zeigt die niedrigste stabile Selbstsicherheit, die ein nL braucht. Sie entspricht der Höhe auf der E-Seite. Die meisten E finden sich in dem Bereich wieder, der als E---E markiert ist, und damit in der Selbsteinschätzung ihrer Fähigkeiten unter der nL min Linie. Alle nL geben sich somit aus der Sicht der meisten E als fähiger, als die E sich selber sehen! Sie bewundern nL.
Die E sind an ihrem jeweiligen Punkt relativ stabil. Während des Tages gibt es normalerweise keine großen Schwankungen. Hiobsbotschaften und positive Überraschungen können den Punkt etwas nach links oder rechts verschieben, aber außer am linken Rand, wenn es auf den Bruch zugeht, ändert sich die Selbsteinschätzung kaum. Bis zum rechten | beim |B| ist ein E ziemlich stabil und es ist unwahrscheinlich, dass er Psychopharmaka nimmt. Sobald er an den Rand des Bruches kommt, führen auch kleine Schwankungen auf der X-Achse zu starken Einbrüchen des Selbstwertgefühls.
Bei den nL ist es anders, sie schwanken stärker auf der X-Achse und sind viel häufiger Einbrüchen des Selbstwertgefühls ausgesetzt. Die Stärke und Ausformung dieser Schwankungen ist das Haupt-Beschäftigungsfeld der Psychiater. Psychopharmaka drücken eine Person nach links, vermindern ihre Selbstreflexion weiter, indem sie auch die bewusste analytische Selbstreflexion unterdrücken. Es geht darum, die nL über der nL min-Linie zu halten.
Die heute übliche Annahme ist, dass Neugeborene eine Bezugsperson haben. Es gibt Berichte aus polyamorösen Gesellschaften, in denen auch Neugeborene mehrere Bezugspersonen haben sollen. Die Informationen, die ich habe, sind nicht gesichert, aber ich werde die theoretisch möglichen Folgen weiter unten kurz darstellen. Wir gehen erst einmal von einer Bezugsperson aus.
Die Bezugsperson „schenkt“ dem Kind Aufmerksamkeit und diese wird biologisch automatisch als „Mutterliebe“ definiert, so, wie „laut“ und „leise“, hell und dunkel „mit den Sinnen erfasst“ wird und keines Lernvorganges bedarf. Die Aufmerksamkeit der Bezugsperson ist die Möglichkeit für den Empathiesinn, eine Auflösung jeder kognitiven Dissonanz zu erreichen, indem „die Mutterliebe erzeugt“ wird. Die frühkindliche Methode zur Erzeugung der Aufmerksamkeit ist das laute Schreien. Das Kind schreit, die Mutter nimmt das Kind wahr und der Empathiesinn erkennt die Aufmerksamkeit der Mutter auf das Selbst als „richtigen Zusammenhang“ und das Bewusstsein „vergisst“ (=verdrängt) die vorhergegangene kognitive Dissonanz = kD.
Der Empathiesinn, auch wenn beruhigt, machte nun aber die Erfahrung, „geblendet“ zu werden und etwas offensichtlich Wichtiges nicht erkennen zu können. Für das Kind ist alles wichtig und immer auf sich bezogen. Das führt zu einer „inneren Unsicherheit“. Das Unterbewusstsein kann sich nicht entsprechend programmieren, nichts wurde gelernt, was bleibt, ist Unsicherheit und eine diffuse Angst, dass es wieder passieren könnte.
Zur besseren Anschauung stellen wir uns vor, der Empathiesinn sei wie der Sehsinn. Eine kD ist wie ein blinder Fleck, der im Sichtbereich auftaucht und augenblicklich alle Aufmerksamkeit des Wesens auf sich zieht. Kann durch eine Erklärung „Zusammenstoß mit einer harten Wand“ erkannt werden, was an der Stelle „wirklich“ zu sehen ist, verschwindet der Fleck und die „Erkenntnis über einen Teil der Wirklichkeit“ erscheint an der Stelle - so weit der natürliche Ablauf.
In der Methapher des Sehbereichs wird durch das zweite Auge und den Perspektivwechsel das, was durch den „blinden Punkt“ verborgen liegt, gesehen. Kann der Empathiesinn zusammen mit dem Unterbewusstsein diese Erkenntnis fassen, so verschwindet der blinde Punkt.
Erfolgt der Perspektivwechsel des Empathiesinns wie eine Augenbewegung unbewusst und schnell, noch bevor das Bewusstsein den blinden Punkt wahrnimmt, entsteht keine kD. Bis die Information über eine Wahrnehmung ins Bewusstsein gelangt ist, hat der Empathiesinn bereits die Ursache „erfühlt“ oder „gesehen“ und mit der Wahrnehmung verknüpft. Das Bewusstsein versteht die Wahrnehmung und „alles ist normal“.
Wenn ein „blinder Fleck“ im Bewusstsein auftaucht, dann versucht das Bewusstsein aktiv durch Perspektivänderung die „verdeckte Wirklichkeit“, also tatsächlich die verdeckten realen Zusammenhänge zu finden. Diese Methode des aktiven Perspektivwechsels braucht schon einiges an Erfahrung und stellt eine, wenn nicht DIE Fähigkeit dar, die den Menschen vom Tier unterscheidet.
Mit jeder kD, die nicht aufgelöst wird und somit nicht durch ein positives Trauma als Lernen über die Realität auf das Unterbewusstsein wirkt, rutscht der Zustandspunkt im Graphen von rechts weiter nach links. Das Bewusstsein wird unsicherer, weil es „sinnliche Erlebnisse“ gab, die nicht eingeordnet werden konnten, die wie kleine blinde Flecken im Sichtbereich bleiben. Je mehr unauflösbaren kD in immer mehr Bereichen seines Lebens das Kind ausgesetzt wird, um so weiter rutscht es auf der Kurve nach rechts, um so unsicherer wird es und um so mehr „blinde Flecken“ zeigen sich.
Die Aufmerksamkeit der Bezugsperson zu erwecken, bedeutet in der Metapher, den Fokus vom blinden Fleck auf das „Urbild“, den ursprünglichen Zusammenhang, die Aufmerksamkeit zu erregen, zu richten und zu erhalten, und dadurch die Angst zu verlieren „weiter blind“ zu werden, also Zusammenhänge nicht mehr erkennen zu können.
Das Selbst weiß, dass der Empathiesinn überlebenswichtig ist, ohne Zusammenhänge zu erkennen, kann kein Wesen leben. Je weiter links der Punkt steht, um so mehr blinde Flecken sind im Sichtfeld, um so stärker fokussiert das Bewusstsein auf Zusammenhänge, die es erkennt. Der Empathiesinn fokussiert sich auf Wahrnehmungen.
Der Perspektivwechsel, der bei einer gesunden Lebensumgebung einwandfrei funktioniert und hilft, die Zusammenhänge der Wirklichkeit zu entdecken, wird immer schwerer durchführbar, weil jede Änderung der Perspektive neue blinde Flecken aufzeigt! Vermehrte und größere blinde Flecken bedeuten mehr Todesangst.
Bleibt die Perspektive starr, so kann das Bewusstsein sich wenigstens auf die Teile des „Sichtfeldes des Empathiesinnes“ konzentrieren, wo kein blinder Fleck ist. Jeder Perspektivenwechsel bedeutet ab dem linken E auf der X-Achse im Graphen nicht, wie bisher mehr Hoffnung, einen Zusammenhang zu erkennen und daraus zu lernen, sondern Gefahr, weitere blinde Flecke zu finden und dann ganz schnell „in die Dunkelheit zu stürzen“, zu sterben.
Der Nullpunkt in der Grafik ist erreicht, wenn es keinen „Perspektivwechsel“ mehr gibt, damit keine Möglichkeit, die blinden Flecken im Sichtbereich, die kD aufzulösen, die Zusammenhänge zu begreifen und daraus zu lernen. Die Ablenkung durch die „Mutterliebe“ erfolgt nicht mehr, der Fokus kann nicht mehr verschoben werden, das Kind erkennt wesentliche Zusammenhänge der Realität im Bezug zu seinen Handlungen nicht mehr – und hat auch keine Möglichkeit mehr dafür.
In diesem Moment stirbt das Kind entweder an „gefühlter Vereinsamung“ („plötzlicher Kindstod“) oder, was in fast allen Fällen passiert, die Erinnerungen an die Fantasien des Bewusstseins werden vom Unterbewusstsein „aktiviert“ - und „stimmungsgerecht“ in die blinden Flecken eingebaut. Das Unterbewusstsein füllt die blinden Flecken mit Fantasiebildern aus der Erinnerung auf, so dass das Gesamtbild dem Bewusstsein wieder „Sinn“ ergibt und „Vollständigkeit“ vorspielt.
Natürlich haben unterschiedliche Menschen die blinden Flecken an unterschiedlichen Stellen und in unterschiedlichen Größen, sehen mehr order minder viel „Restwirklichkeit“ und haben unterschiedliche Fantasien und zugrunde liegende Erfahrungen. Wie beschrieben, der W- bis | B-Bereich ist das Feld der klinischen und forensischen Psychologie, alles wird in tausende Aspekte aufgedröselt und ein Haufen nL forscht über sich selber, ohne es zu wissen.
Die Grafik reduziert alle Schizophrenen, Borderliner, Narzissten, Soziopathen, Egopathen, Pädophilen, Psychopathen, Wahnsinnigen und Multiplen auf eine Gemeinsamkeit: zwanghaftes Lügen - mal schwer zu erkennen, mal überdeutlich sichtbar.
Das Bewusstsein eines kleinen Kindes kennt dieses Vorgehen, es ist ein normales spielerisches Vorgehen, sich Zusammenhänge zu herbeizufantasieren und in einer Fantasiewelt zu leben. Solange die Empathie funktioniert, so dass es merkt, welche Zusammenhänge es sich vorstellt und welche Zusammenhänge in der Wirklichkeit wirken, ist dieser bewusste natürliche Ablauf „sich Bilder für blinde Flecken“ auszumalen, die Voraussetzung dafür, von Anderen lernen zu können. Der Empathiesinn ist Voraussetzung für „natürliches Lernen“ bei allen Tieren, die von anderen lernen und natürlich ganz besonders bei Menschen.
Wenn nun der Empathiesinn durch Erstarrung der Perspektive ausgeschaltet ist, holt das Unterbewusstsein „gefühlsmäßig passende“ Erinnerungen hervor, um den Empathiesinn zu simulieren. Das Bewusstsein erhält zu jeder Wahrnehmung den „gefühlsmäßig passenden Zusammenhang“ als „empathische Tatsache“ präsentiert, hat somit keine blinden Flecken „im Sehbereich“ - so wie wir auch im Sichtfeld den blinden Punkt der Augen nicht wahrnehmen.
Als kindliches Bewusstsein kennt es die Wirklichkeit nicht annähernd genug, um sich die Situation „wissenschaftlich“ zu erklären. Das Unterbewusstsein funktioniert nur bio-logisch, nicht rational-logisch, gefühlsmäßig, impulsiv bzw. instinktiv. Das Bewusstsein erfindet Erklärungen, also Zusammenhänge, die ihm aus seiner Sozialisierung und Umgebung her „passend erscheinen“ und legt sie in der Erinnerung ab – und das Unterbewusstsein holt sie aus der Erinnerung und setzt sie so ein, dass sie aus Sicht des Unterbewusstseins möglichst erfolgreich wirken, indem sie effektiv Aufmerksamkeit und Bestätigung bei Dritten erzeugen. Erstaunlicherweise wundert sich das Bewusstsein nicht, dass so viele seiner Fantasien „Wirklichkeit werden“! Es kommt nicht darauf, dass es vom eigenen Unterbewusstsein ausgetrickst und belogen wird!
Da kD mit negativen Emotionen einhergehen, entwickelt der nL eine Opferrolle und erfindet Zusammenhänge, die kindlich-egozentrisch und aus einer gesunden Sicht eines Erwachsenen völlig abwegig sind. Der nL kann die Perspektive nicht ändern, weil dann die wahrgenommene Realität mit den als Realität wahrgenommenen Fantasiebildern „kollidiert“, also massenhaft kD erzeugt und „das Selbst ins Dunkel fällt“. Der Perspektivwechsel, der eigentlich DAS natürlich-biologische Mittel des Menschen ist, Zusammenhänge zu erkennen, führt immer zu einer Kaskade von kD, die aufgelöst werden, wenn er zurückgenommen wird.
Man kann es sich wie einen Folterstuhl vorstellen, bei dem jede kleinste Bewegung sofort zu unerträglichen Schmerzen führt. Nur starr geradeaus schauen schmerzt am wenigsten.
Die blinden Flecken füllt nun das Unterbewusstsein aus, zwar nicht mehr aufgrund der Erkenntnisse über die Wirklichkeit des Empathiesinnes, sondern aufgrund der erinnerten Fantasien des Bewusstseins, basierend auf den Stimmungen der nL und seiner E. Das nL-Unterbewusstsein hat eine extrem große Erfahrung darin, die zu Stimmungen passenden Fantasien als Erklärungen zu präsentieren. Das nL-Unterbewusstsein weiß, wie es andere zu Bewunderern macht und deren Aufmerksamkeit als „Mutterliebe“ zur Beruhigung „Alles ist gut!“ nutzt. Diese Menschen sind häufig charismatisch, gesellig, ziehen immer alle Aufmerksamkeit auf sich! Sie machen das völlig unbewusst, erscheinen deswegen „talentiert“ und reagieren blitzschnell passend.
Wenn das Bewusstsein will, dass etwas passiert, dann sorgt das Unterbewusstsein dafür, dass das Bewusstsein die „richten Schritte“ unternimmt, richtige Schritte allein im Hinblick auf die Befriedigung des Aufmerksamkeitswunsches, der Bestätigung.
Das erklärt sich durch die Beschaffenheit des Unterbewusstseins. Es hat Zugriff auf alle Erinnerungen, kann aber nicht planen, analysieren und in die Zukunft schauen. Es kann folglich auch nicht „lügen“. Wenn seine Aktion „Mutterliebe“ also bestätigende Aufmerksamkeit erzeugt, liegt es „richtig“. Wenn es negative Aufmerksamkeit erzeugt und dadurch das „bestehende Selbstbild“ vor Angriffen schützt, dann liegt es richtig. Seine einzige Aufgabe ist es, mit Hilfe aller Erfahrungen und Erinnerungen das Wesen „am Leben“ zu halten, ihm die notwendige Energie und also Bestätigung zuzuführen, es vor Unfällen und Schmerzen zu schützen.
Auch das Bewusstsein des nL lügt nicht, wenn es die durch das Unterbewusstsein „gefälschten Informationen“ als echt ansieht, denn es hat keine anderen Informationen, es muss sie zwangsläufig als echt ansehen, „echter“ geht nicht. Zusätzlich kann ein nL wie alle E auch absichtlich lügen, weil die absichtliche Lüge, oder einfach die Lüge eine durch das Bewusstsein vorgenommene Analysemethode ist, um eine aktuelle oder künftige Situation zu lösen.
Im Gegensatz zu den E kann es aber passieren – und meines Erachtens passiert es sogar recht häufig – dass eine „absichtliche Lüge“ wenig später als Wahrheit aufgefasst wird, nämlich ab dem Moment, ab dem eine oder mehrere andere Personen, besonders E, die absichtliche Lüge glauben.
Aufgrund der Bestätigung durch andere klassifiziert das Unterbewusstsein die Information nicht mehr als „ausgedacht“, sondern als „bestätigte Realität“ und wenn sich das Bewusstsein an diese Sache erinnert, dann nicht mehr als eigene Fantasie oder bewusste Lüge zur Lösung einer aktuellen oder zukünftigen Situation, sondern als tatsächlich geschehene Realität.
Das also ergibt den Sprung in der Grafik: Die blinden Flecken sind weg! Je weiter unten also kurz nach dem Übergang sich die Person befindet, um so stärker ist der Drang, weiter nach links zu kommen und alle blinden Flecken mit Fantasien zu füllen.
Werden blinde Flecken mit Fantasien gefüllt, passt sich die Realitätswahrnehmung der Wunschvorstellung an, man spricht von einer „Realitätsverleugnung“. Ein bisschen Realitäts- und also Zusammenhangswahrnehmung muss übrig bleiben, damit der Mensch als „normaler Mensch“ durchgeht. Das Unterbewusstsein kann aber, einmal diesen Vorgang angefangen, immer weitere Bereiche mit Fantasien füllen. Je nach Individuum wird der nL so zum Wahnsinnigen.
Solange die Sicht „ganz starr“ gehalten wird, ergibt sich für das Bewusstsein wieder ein vollständiges Bild, so wie einst, „als es noch gesund war“, ggf. noch im Bauch der Mutter, je nach Geburtstraumatisierung und Bezugsperson.
Nach dem Bruch, bzw. der „Erstarrung der Perspektive“ ist die Person also zum zwanghaften Lügner geworden. Das Bild ist vollständig, es zeigt aber nur an wenigen Stellen die Wirklichkeit und dem Bewusstsein ist es nicht möglich herauszufinden an welchen. Jeder Perspektivwechsel erzeugt kD, Schmerzen und Verwirrung; er wird vom Unterbewusstsein so gut es geht, verhindert. Damit ist dieser Weg der Wahrheitsfindung für das Bewusstsein verschlossen.
Das Kind, wie allgemein bekannt, bezieht alles Geschehen, was es mitbekommt, auf sich und sieht sich und seine Aktionen als die Ursache allen Geschehens. Wenn es aufwächst und sein Empathiesinn funktioniert, dann stellt es mit den Jahren die realen Zusammenhänge fest und geht vom egozentrischen Kind zum umweltbezogenen Erwachsenen über.
Das Selbstbild wird geprägt durch die Erfahrungen, das Wissen und den Empathiesinn. Der Mensch weiß: Wenn er das so und so macht, dann passiert dies und das. Er weiß, was er nicht kann, wie er was lernen kann, wie er seine Perspektive verändern muss, um Zusammenhänge zu erkennen, die erst einmal verborgen erscheinen. Und er erkennt, dass es Zusammenhänge gibt, die ihm immer verborgen bleiben, wie es Töne gibt, die er nicht hören kann, weil der Tönende beispielsweise zu weit weg ist. Zusammenhänge, die „zu weit weg“ sind, kann der Empathiesinn nicht erfassen – die Wissenschaft ist der Versuch, diese Zusammenhänge in Modellform dennoch zu verstehen, die Kunst hingegen der Versuch, die „blinden Flecken zu bemalen“.
Stellen wir uns nun folgende Situation vor: Zwei Menschen, die einander lieben, stehen am Strand und schauen die untergehende Sonne an. Beide folgen ihrer eigenen Wahrnehmung, sind aber überzeugt, der andere würde die gleiche Szenerie erblicken und die gleichen Gefühle empfinden, die sich als Folge der Situation ergeben.
Es gibt natürlich einen Grund für die Überzeugung, die untergehende Sonne sei real., Der Wind und das Meer sind Eindrücke aus der Realität, die über die biologisch gleich aufgebauten Sinnesorgane zum biologisch gleich aufgebauten Gehirn geführt werden. Wenn ein Hund dabei ist, wird er die Szenerie sicherlich anders auffassen! Und ein Pferd wird es noch anders sehen, eine Maus wird wohl kaum diesen Sonnenuntergang über dem Meer anders als hereinbrechende Dunkelheit wahrnehmen – aber die beiden Menschen werden, so darf man annehmen, das Gleiche sehen, selbst wenn sie unterschiedlich fühlen.
Übertragen wir diese Situation auf die „blinde-Fleck“-Metapher: Einer der beiden ist nL, der andere E, beide schauen in Richtung Sonnenuntergang. Beide haben allerdings genau da, wo die Sonne steht, einen blinden Fleck; der E sieht, dass er da nichts sieht, der nL hingegen sieht die Sonne zwar auch nicht, doch sein Unterbewusstsein spielt ihm ein Bild ein. Der nL ist felsenfest davon überzeugt, „die Sonne vor sich“ zu sehen, während er nur eine Kombination von Fantasie und Erinnerungen, Erzählungen von anderen usf. „sieht“.
Der E könnte die Perspektive wechseln, den Kopf etwas drehen, einen Schritt zu Seite machen und durch geschickte Manöver die Sonne in seinen Sichtbereich bekommen, an dem blinden Fleck vorbei. Je weiter rechts in der Grafik er sich befindet, um so eher wahrscheinlicher wird er dies tun. Je weiter links er ist, um so starrer ist seine Sicht und um so mehr ist er bereit, sich vom nL berichten zu lassen, was dieser sieht und es es „auch so zu sehen“.
Der nL wird versuchen, den E davon abzuhalten, die Perspektive zu wechseln, etwas, was ihm selber als selbstzerstörerisch und schmerzhaft „innerlich bekannt“ ist und was er seit seinem „Empathieverlust“ unterlässt. Solange der E seine Perspektive nicht wechselt, ist der nL die einzige Quelle der Information. Indem der nL über seine Fantasie berichtet, als sei es die dem E verborgene Realität, die er, der nL aber sehen würde, wird seine Fantasie auch für den E „Realität“. E besitzt ja auch Fantasie und wenn ihm nur lange und genug eingeredet wird, die Sonne sei dunkelgrün und habe blaue Saugnäpfe, so kann er sie sich so vorstellen.
Es bleibt aus der Perspektive des Bewusstseins des E aber eine „künstliche Vorstellung über etwas, was er selber nicht sehen kann“. Er malte es sich aus, er stellt es sich vor und wenn er von einem Dritten gefragt wird, was da sei, so weiß er, wenn er die Beschreibung vom nL wiedergibt, dass es die Beschreibung eines anderen ist, die er wiedergibt. Wenn er hinschaut, sieht er einen blinden Fleck, bei dem er sich bewusst fantasievoll ausmalen kann, was er verbirgt.
Glaubt er dem Erzähler, dass dieser die Realität wiedergibt, die er selber als E nicht sehen kann, so tut er auch andern gegenüber so, als sähe er etwas Reales, weil sie dem entspricht, was er darüber „bewusst gelernt“ hat. Er nimmt einfach an, es sei die Wirklichkeit, die ihm beschrieben wird, die der nL entweder dank seines gesund scheinenden Empathiesinns wahrgenommen oder durch Perspektivwechsel herausgefunden hat. Der nL fühlt sich, als ob er die Realität vollständig wahrnähme, so dass er keine extrem schmerzhaften Perspektivwechsel vornimmt.
Jeder Perspektivwechsel führt den nL im Graphen nach rechts, Richtung Zusammenbruch seines Selbstbildes. Dies wird er tunlichst vermeiden – passiert es doch zu häufig, greift der nL zu Psychopharmaka, die ihn weiter nach links schieben und so „stabilisieren“.
Der Punkt auf dem Graphen, an dem sich eine Person befindet, ist also von seinen früheren und aktuellen Bezugspersonen abhängig. Wir betrachten nachfolgend ein paar Fälle. Grundsätzlich kann man sagen, dass alle biologischen Wesen „innerlich“ bestrebt sind zu gesunden, so weit es die Umwelt natürlicherweise zulässt. Aber prinzipiell strebt jede Person rechts vom Bruch nach rechts. „Aus seinen Fehlern lernen“ bedeutet im weitesten Sinne, seine historischen kD durch Perspektivwechsel aufzulösen und in Lerninformation zu verwandeln, um den blinden Fleck zu überwinden.
Die analytische Erinnerung als Therapieform verschiebt die Person entlang der Kurve nach rechts, wenn sie erfolgreich ist. Folglich ist sie untauglich für nL! Zudem gibt es für E die Gefahr, nach links zu rutschen, wenn basierend auf verdrängten und also unaufgelösten kD neue kD auftreten und die Person in einer emotional schwierigen Situation ist, so dass sie verdrängen muss und nicht lernen kann. Dieser Prozess kann sich selber verstärken und ein „Abrutschen“ in Richtung linke Seite erzeugen. Auch ein erwachsener E kann ausreichend stark traumatisiert und so „gebrochen“ und zum nL werden!
Empath zu sein, bedeutet in diesem Modell, dass der Mensch kD aller Arten, die ihm begegnen, theoretisch lösen und aus seinen Fehlern lernen kann, er die Zusammenhänge zwischen seinem Tun oder Sprechen und dessen Folgen spätestens, wenn sie ihm erklärt werden, auch versteht.
In der Metapher des Sehsinnes, ist ein Empath einer, der hin und wieder blinde Flecke in seiner Sicht findet und dann versucht, sie über analytische Manöver oder häufiges Nachplappern von angeblichen Autoritäten „unschädlich“ zu machen. Die blinden Flecken bleiben solange, bis der Empathiesinn zusammen mit dem Unterbewusstsein die Information als Realitätsteil zu verstehen lernt und entsprechende Programmierungen des Unterbewusstseins vornimmt, um dem Bewusstsein wieder ein Bild ohne blinde Flecken zu präsentieren.
Die blinden Flecken können auch bleiben, wenn der Lernvorgang nicht stattfindet und sie einfach nur verdrängt werden, das bedeutet, der Fokus also auf Sichtbereiche gelegt wird, die „unverletzt“ sind.
Was im alternativ-medialen Bereich „Aufwachen“ genannt wird, ist das Manöver, durch Perspektivwechsel - „das Aufwachen ist ein schmerzhafter Vorgang“ - zu erkennen, dass die erlernte Erklärung über den verborgenen Inhalt des blinden Flecks nur eine Fantasiegeschichte ist und mit der Realität nicht übereinstimmt. Es bringt die Person in der Kurve weiter nach rechts. Ein nL kann nicht „Aufwachen“! Sein Unterbewusstsein wehrt sich immer erfolgreich gegen jede Verschiebung nach rechts!
Ist der E so weit rechts, dass er erkennen kann, wo er blinde Flecken sieht und durch Perspektivwechsel die Wirklichkeit „dahinter“ per Empathiesinn erschließt, so kann man ihn als „gesund“ bezeichnen. Er ist kein E mehr, sondern gilt als „vollständig aufgewacht“. Mögliche blinde Flecken spielen keine Rolle mehr, weil der Perspektivwechsel sie früher oder später immer auflöst. Bis dahin verursachen sie dem Gesunden auch keine Angst mehr, weil er weiß, dass er manches erst später verstehen wird und bis dahin der Bereich eben „blind“ ist. Er sieht genug von der Realität, um zu wissen, dass er ohne Sorge auf die richtige Zeit warten kann, bis sich eine Lösung zeigt.
Allerdings wird der Begriff „Aufwachen“ in vielen Medien durch nL gebraucht und bedeutet eigentlich somit häufig das Gegenteil: anfangen zu träumen. Das Verlassen der einen Ideologie und Annehmen der neuen. nL sind Träumer und Ideologen. Im Traum gibt es keinen Empathiesinn, weil es keine Realität gibt. Alle Zusammenhänge sind erträumt, sind fantastisch. Alle Sinne werden im Traum durch Fantasie ersetzt.
Bei nicht schlafenden nL liefern die fünf Sinne reale Informationen, aber wesentliche Zusammenhänge bleiben dem Empathiesinn verborgen und werden wie im Traum durch die erinnerte Fantasie des Bewusstseins ersetzt. Jede Fantasie des Bewusstseins wird als Erinnerung im Unterbewusstsein gespeichert und kann von diesem dann nach Bedarf „eingespielt“ werden.
Dem Bewusstsein werden diese Informationen normalerweise mit der richtigen „Kategorisierung“ weitergegeben: reale Erfahrung, Traum, bewusste Fantasie, Information von anderen Personen.
Beim nL werden aufgrund des Zusammenbruches des Empathiesinnes die Zusammenhänge dem Bewusstsein als real vorgespielt, als stammten sie vom Empathiesinn, obwohl es sich um Erinnerungen an Fantasien handelt. Alte Fantasien werden für den nL durch sein Unterbewusstsein als Realität ans Bewusstsein vermittelt, welches nur eine Bestätigung braucht, es handele sich um Realität.
Am einfachsten ist es für den nL, einen E zu finden, der „an der gleichen Stelle“ einen blinden Fleck hat und dem nL glaubt, was er über diese Stelle erzählt, er sich diese blinde Stelle so ausmalt, wie der nL es ihm in allen Facetten beschreibt.
Das Unterbewusstsein lernt auch beim E mit der Zeit, den blinden Fleck mit den erinnerten Informationen auszufüllen, die man von anderen gehört hat, so dass es dem E nicht einmal mehr auffällt. Nimmt ein E anders als ein nL hin und wieder Perspektivwechsel vor, fällt ihm auf, dass die gelernte Information irgendwie unstimmig oder auch völlig unsinnig ist.
„Sieht“ man auf einem blinden Fleck Information von einem Dritten, und passt sie nach einem Perspektivwechsel nicht mehr, dann nimmt man sie als Lüge wahr. Bei der Lüge differenziert man: Ist es nur ein unwesentlicher Teil, erscheint sie als „Unschärfe des Ausdrucks“, „Übertreibung“, „Missverständnis“ oder mangelnde Information des Dritten selbst, der unabsichtlich auch Fehler weitergetragen hat. Erkennt man, dass man aufgrund der falschen Informationen Handlungen vollzogen hat, die dem Informanten nützen, so fühlt man sich zu Recht betrogen und getäuscht.
Die allermeisten Informationen zu unbekannten Zusammenhängen erhalten wir von Dritten. Der Empathiesinn erkennt nur unmittelbar Zusammenhänge, die das Selbst betreffen. Das Bewusstsein ist also gewohnt, Informationen Dritter nur unter Vorbehalt zu verstehen und häufig sogar ihre Wirklichkeitsdarstellung erst einmal abzulehnen: „Unglaublich! Das kann doch nicht wahr sein!“
Als falsch erkannte Zusammenhänge triggern keine kD, wenn die als falsch erkannte Information nicht vom Empathiesinn kommt oder zu kommen scheint. Gleiches gilt für eigene als nicht der Wirklichkeit entsprechende, bewusste Fantasien und also Vorstellungen. Das Bewusstsein ist frei, sich alle möglichen Gedanken zu machen. Daraus entsteht niemals eine kD, da keine äußere Wahrnehmung hinzukommt. Das Bewusstsein ist die virtuell-analytische Welt einer Person.
Wenn also ein E durch Perspektivwechsel sieht, dass ein Zusammenhang von einem Dritten unzutreffend beschrieben wurde, kann er zwar von dem Dritten enttäuscht sein, sich belogen, benutzt, hintergangen oder betrogen fühlen, die Erkenntnis selber aber ist für ihn eine positive Erfahrung: Er hat eine Lüge enttarnt, der er aufgesessen ist!
Beim nL hat der Empathiesinn „den Geist aufgegeben“ und wird durch Einspielungen des Unterbewusstseins simuliert. Das Unterbewusstsein präsentiert dem Bewusstsein Erinnerungen an die Fantasien des Bewusstseins als aktuell wahrgenommene Realität. Der Perspektivwechsel ist versperrt und es kann logischerweise nur zwei Arten von Kommunikation geben: Eine, die aus dem Unterbewusstsein eingespielten Fantasien als Realität bestätigt oder glaubt, also dem Bewusstsein bestätigt, richtig zu funktionieren, gesund und „klar“ zu sein, und die gegenteilige, die als Realität ausgegebenen Fantasien als irreal abzutun. Wie zuvor beschrieben, folgen die beiden „typischen Muster“:
1. keine Wahrnehmung. Das Unterbewusstsein lässt die entsprechende Information gar nicht ins Bewusstsein des nL eindringen. Man hat bei diesen Leuten das Gefühl, sie seien „selektiv schwerhörig“. Sie hören manchmal einfach nicht, was man ihnen sagt, und zwar dann nicht, wenn das Unterbewusstsein eine kD präventiv verhindern will – es steht ja kein Empathiesinn bereit, um Zusammenhänge zu erkennen, es kann kein Lernen durch eine aufgelöste kD stattfinden, also überhört der nL, solange es geht, alles, was seinem Unterbewusstsein nicht in die Selbstdarstellung passt. Geschriebene Texte werden überflogen und dabei die Teile, die „unpassend“ sind, einfach überlesen und nicht bewusst wahrgenommen.
Das Unterbewusstsein eines nL blendet Realitäten aus, um sein Bewusstsein vor dem Schmerz einer „sinnlosen“ kD zu schützen. Es ist seine vordringliche Aufgabe, „sein Wesen“ vor Schmerzen und Tod zu bewahren. So nimmt es seinem Bewusstsein den freien Willen, indem es aktiv die Informationsweitergabe verhindert.
2. Wenn 1 nicht möglich ist, weil die Informationen nachdrücklich überbracht werden, so erfolgt der gleiche Schritt, wie beim E, der eine Lüge erkannt hat. Der nL empfindet die ihm präsentierte Wahrheit als Lüge und den Überbringer dieser Botschaft als schlechten Menschen, Betrüger und Lügner, der ihn hinterhältigerweise zu einer für ihn, den nL, negativen Handlung verleiten will. Der nL meint, den E durchschaut zu haben!
Während der E aber zuerst einen Perspektivwechsel vollzog und aufgrund seines Empathiesinns die Wirklichkeit wahrgenommen hat, die den Lügner als solchen enttarnte, ist die Perspektive des nL erstarrt und es liegt keinerlei neue Erkenntnis vor. Der nL bezeichnet den Überbringer der Wahrheitsinformation nicht als Lügner, weil er erkannt hätte, dass dieser lügt, sondern weil es die einzige logische Möglichkeit für sein Bewusstsein ist.
Wir sehen demzufolge auch die andere Möglichkeit: Die Wahrnehmung des nL ist gestört und er hält seine Fantasien für real. Die Realität zu akzeptieren, ist für ihn gleichbedeutend mit Selbstmord. Folglich ist er „bei seinem Leben“ bewusst überzeugt, der Überbringer der Information sei ein Lügner, der ihn „aus hinterhältigen Motiven“ verwirren und anlügen wolle.
Auch wenn der Überbringer bis zu dem Augenblick der liebste Freund und Liebhaber, der Partner für alle gemeinsame Ewigkeit war, im Moment der Entscheidung, selbst zu sterben oder den anderen als Lügner hinzustellen, sieht der nL den Überbringer der Information augenblicklich als Todfeind, Lügner oder Wahnsinnigen an, der nicht weiß, was er spricht, der sich falsch erinnert, der jedenfalls in seiner Aussage nicht ernstzunehmen ist. Die Information selbst wird mit negativsten Intentionen des Überbringers verbunden, der nL fühlt sich diskriminiert, abgewertet und verraten.
Bei Partnerschaften gibt der E spätestens an diesem Punkt klein bei, wenn er nicht schon versteht, dass das „überhören“ (1) nur durch das Unterbewusstsein des nL aktiv geschehen konnte und gar nicht erst zu 2 übergeht.
3. Kann der Überbringer der Wahrheitsinformation externe Beweise für den Wahrheitsgehalt erbringen, was gar nicht so einfach ist: Fotos („sind manipuliert“), Tonaufzeichnungen („da spreche nicht ich, jemand macht meine Stimme nach“), Zeugen („deine Freunde hassen mich alle und lügen für dich!“), dann wird ein Streit vom Zaun gebrochen.
Der nL wird den Informationsüberbringer nun mit völlig anderen zusammenhanglosen, alten, längst für ausdiskutiert gehaltenen Streitigkeiten überziehen, um von der Information, um die es geht, abzulenken und mit stärksten Emotionen einen umfassenden „Ehe-Krach“ auslösen, indem alle realen und erfundenen negativen Erinnerungen des nL dem Überbringer der Information an den Kopf geworfen werden, auch Gegenstände können fliegen, Handgreiflichkeiten, Schläge, Tritte. Der nL geht von der „Abschreckung“ (2) zum totalen Krieg (3) über, was sehr schnell gehen kann!
Der Überbringer irgendwelcher nebensächlichen Informationen, die zwar wahr sind, aber auch nicht so wichtig, um deswegen einen „totalen Krieg“ zu führen, gibt hier fast immer auf. Er bestätigt die Fantasien des nL, wird wieder zum besten Freund und wundert sich, wie schnell er vom Liebsten zum Todfeind und wieder zum Liebsten geworden ist.
4. Die allergrößte Verwunderung aber erfährt er, wenn er weiter durchhält, die Wahrheit so lange und so unbeirrt belegt, alle üblen Beschimpfungen und Erniedrigungen einigermaßen ruhig übersteht und der nL den totalem Krieg gegen die Realität verliert. Praktisch innerhalb von Sekunden korrigiert der nL einen kleinen Teil seiner Fantasie, damit die überbrachte Information zu seiner Wirklichkeit passt. Er ändert alle Zusammenhänge entsprechend ab und bettet sie in neue Fantasien. „Ich musste das machen, weil ich sonst zu spät zur Schule gekommen wäre, um die Kinder abzuholen.“
Der Überbringer kommt aus dem Staunen nicht raus: Eine offensichtliche Lüge wird mit emotionalsten Ausbrüchen, ggf. sogar mit Gewaltanwendung verteidigt, die Beziehung für gescheitert erklärt, mit Selbstmord gedroht, wenn man nicht glaube – und dann, innerhalb von Sekunden, wird die Wahrheitsinformation einfach akzeptiert und neue Fantasien ersonnen, die sie wieder „akzeptabel“ aussehen lassen. „Jeder lügt mal, ich habe es doch für die Kinder getan, die Du ja immer vernachlässigst!“ Verwundert reibt man sich die Augen, und DENKT sich „wieso hast Du das denn nicht sofort gesagt? Wir hätten uns fünf Stunden Streit und Geschreie und Ängstigung der Kinder sparen können!“ Natürlich weiß man: Das sind neue Lügen, und zwar grobe, aber wenn man diese Fragen laut stellte, ginge alles wieder bei (1) los.
Was passiert aus Sicht unseres Modells? Sein Sichtfeld erscheint dem nL gesund. Alle unpassenden Informationen von außen, die nicht ignoriert werden können, werden als Lügen und Manipulationsversuche abgeschmettert. Das Bewusstsein glaubt seinem Unterbewusstsein, dass es die Informationen des Empathiesinns weiterleitet. kD entstehen nicht ja nicht mehr, weil die Perspektive starr ist. Das Bewusstsein verlangt auch nicht nach einem Perspektivwechsel, weil es das Bild ja als vollständig ansieht.
Im Vergleich zu den „unsicheren Empathen“, die offensichtlich manchen Zusammenhang nicht erkennen, manchen blinden Fleck beklagen, sieht sich der nL als gesund. Er meint, sein Empathiesinn arbeite vortrefflich, während dieser nur vom Unterbewusstsein „impulsiv/instinktiv“ simuliert wird: Das Unterbewusstsein manipuliert zwanghaft aus Todesangst sein eigenes Bewusstsein!
Die nL neigen zu unerklärlichen und unheilbaren Krankheiten, und Schmerzen, die sich auch mal abwechseln, kurzzeitig aufhören und wieder neu ausbrechen können. Hypochonder spüren plötzliche oder dauerhafte Schmerzen ohne Ursache, erleiden zufällig genau dann Unfälle, wenn sie dringende Termine hatten. Der nL sieht sich gerne als Pechvogel, als Opfer, welches aber oft unter heldenhaften Anstrengungen zum „Auserwählten“ wird. Das Gefühl des „Auserwähltseins“ entsteht beim Bruch als die Basis-Begründung für alle Folgen. Man ist auserwählt, etwas Besonderes, anders als die „Normalen“. nL sehen Auren und sprechen mit Engeln, berichten über ihre letzten Leben, sprechen mit Außerirdischen. Sie sind interessant, charismatisch und haben unglaublich viel erlebt.
Die Person auf der linken Seite, der nL Seite der Grafik, strebt nicht mehr nach rechts, sondern nach links: Vom Bruch nach links zum Rand sehen wir die Zunahme des Talentes zum „sich Belügen“, oder etwas komplizierter ausgedrückt, das Talent des Unterbewusstseins solche Erinnerungen an Fantasien als Wahrnehmungen des Empathiesinnes auszuwählen und dem Bewusstsein als erreichte Ziele zu präsentieren: Bewunderung, Anerkennung und praktische Unterstützung zu erhalten. nL meinen, ihre Ziele zu erreichen, weil sie Auserwählte seien und das Schicksal ihnen helfe. Tatsächlich aber hilft das Unterbewusstsein mit solchen „Lügen“, dass andere dazu gebracht werden, die Ziele für den nL zu erreichen, ihm zu helfen und ihm seine Energie zu geben!
Nach links hin steigt die eigene Meinung darüber, Zusammenhänge zu verstehen über 100%, also über das gesunde „normal“ hinaus und der nL meint auch, die Gedanken anderer lesen und ihre Handlungen vorhersagen zu können. Ein nL fragt einen E nicht, was er denke, er sagt ihm, was er denkt.
Sollte der E nicht zugeben, genau das zu denken, was der nL ihm unterstellt zu denken, so läuft das Reaktionsschema 1 bis 4 ab, wobei es unwahrscheinlich ist, dass der E einen „totalen Krieg“ darüber laufen lassen wird, weil er NICHT das denkt, was ihm unterstellt wird. Dann werden ihm nämlich noch mehr abwegige Gedanken untergeschoben und er kommt „noch schlechter weg“.
Auf diese Weise unterstellen nL-Mütter ihren Kindern, was sie denken und wollen – gerne als Argument gegenüber Dritten, die den Wunsch der Kinder respektieren und ausführen sollen. Die Kinder spielen das Spiel mit, weil sie gelernt haben, dass es schlimmen Streit gibt, falls sie behaupten sollten, sie dächten und wollten etwas anderes, als ihnen unterstellt wird.
Jede Art der „gewaltlosen“ Kindesmisshandlung funktioniert auf die Weise, dass der nL das Kind als Ursprung der Misshandlung darstellt und folglich die Schuld für den Vorfall dem Kind gibt. Das erzeugt eine starke Bewegung auf der Kurve nach links und je nach Situation kann das Kind dadurch zum nL werden, selbst wenn seine erste Bezugsperson ein E war. Bezugspersonen sind „Magnete“ für die Personen auf dem Graphen. Ein Kind geht so weit nach links, bis es bei seiner Bezugsperson ist.
Die E, welche keine Vorstellung vom gravierenden Unterschied zu den nL haben, verorten die nL ganz weit rechts. Sie spiegeln die Kurve und meinen, diese Menschen müssten klüger und klarer im Kopf sein, weil sie so viele Zusammenhänge so genau kennen und ihnen ihre „blinden Punkte“ erklären können. Die nL-min-Linie liegt weit über der Selbsteinschätzung der meisten E.
Allerdings werden sie durch den nL tatsächlich angezogen und driften dann aber nach links, eben Richtung nL, verstehen das aber nicht, denn biologisch erwarten sie, dass sie sich in die Nähe der Bezugsperson weiterentwickeln sollten, und die verorten sie ja rechts von sich. Aber statt klarer, klüger und glücklicher in ihrem Leben zu werden, geschieht das Gegenteil, sie „verkümmern“ neben ihrem charismatischen „leuchtenden“ Partner, der auch immer weiter nach links driftet. Für den nL heißt es, er fühlt sich immer energiegeladener und mächtiger. Für den E bedeutet dass, obwohl er aufgrund seines Empathiesinnes erwartet, dass ihm die Beziehung guttun würde, ihn also glücklicher machen, wird er immer schwächer, unglücklicher und verwirrter.
Wenn zwei E in Kontakt treten, dann zieht der höher stehende, also weiter rechts stehende E den anderen nach rechts und rutscht selber normaler Weise nicht nach links. Die Beziehung ist also heilsam für den linkeren E und unschädlich für den rechten. Je nach Situation kann der rechte E dabei auch weiter nach rechts kommen, da das ja „biologisch normale Heilung“ bedeutet.
Anders ist es allerdings, wenn die beiden E „Fans“ eines nL sind. Dann rücken beide nach links und sollte der nL es schaffen, was wahrscheinlich ist, die beiden gegeneinander aufzustacheln, können sie sogar einander abstoßen: Einer der beiden entflieht der Situation und wird psychisch gesünder, oder weniger krank als vorher, erkennt mehr Zusammenhänge, der andere rutscht ein starkes Stück nach links.
Wenn sich ein E dem Bruch nähert, wird er sehr depressiv und kann auch den Freitod suchen. Meistens beansprucht er ärztliche Hilfe und erhält Psychopharmaka, die so wirken, dass die Perspektive erstarrt und der E zum nL werden kann. Werden diese Mittel abgesetzt und die Perspektivänderungen können wieder stattfinden, so passiert es in manchen Fällen, dass die Person auf der nL Seite in ein tiefes Loch fällt und ein Amoklauf stattfindet.
Jeder „unerklärliche Amoklauf“ ist ein medikamentös „losgelassener“ E, der auf die nL Seite gezogen wurde, aber entwicklungsmäßig noch kein nL ist. Das Medikament hat es ihm verunmöglicht, Zusammenhänge zu erkennen und ermöglicht, sich diese als Wirklichkeit einzureden. Wird es abgesetzt und kommen die kD, löst er diese durch einen Freitod, der für ihn aber einen heroischen Sinn ergeben soll: den Amoklauf.
Die Psychiater nennen diese Medikamente „mental stabilisierend“, in unserem Modell bedeutet das: Sie fixieren die Perspektive und wenn das gelingt, passiert dasselbe wie bei den nL. Sie füllen die blinden Flecken mit Fantasien und halten sich für klug und klar.
Der Ausdruck der Stabilisierung bezüglich der E bedeutet, dass die „blinden Flecken“ nicht mehr zunehmen, manche vorsichtig aufgeklärt werden können und durch Verhinderung der analytischen Selbstkontrolle =Perspektivwechsel, eine Erhöhung des Selbstbewusstseins entstehen soll. Meiner Meinung nach sind diese Mittel sehr gefährlich, zumal es tatsächlich eine andere Möglichkeit gibt – mehr dazu später. Man kann die angenommene Wirkungsweise im Modell auch verstehen, wenn man nur die gezeigte Selbstsicherheit betrachtet und sich nicht um E-nL schert, dann führt ein Medikament, welches einen E zu einem nL macht, zu seiner „Stabilisierung“ und einer ganz wesentlichen Erhöhung des zur Schau gestellten Selbstbewusstseins.
Der Ausdruck der Stabilisierung bezüglich der nL bezieht sich auch auf die Tatsache, dass nL sich in vielerlei Hinsicht „instabil“ zeigen. Sie erinnern sich nicht, was gerade passiert ist, aber haben einen Vorfall, der zehn Jahre zurückliegt, noch „frisch im Kopf“. Sie sind vergesslich, aber extrem nachtragend, unpünktlich, aber ungehalten, wenn sie warten müssen, unzuverlässig, aber verlangen, dass jeder genau so funktioniert, wie sie es fordern, impulsiv, aber planen andauernd irgendetwas anderes, launisch und meinen, eigentlich immer ganz ruhig zu sein -und nur ausnahmsweise und aufgrund anderer „böser Menschen“ ausgerastet zu sein. Sie sind krankhaft eifersüchtig und selber promiskuitiv, predigen Wasser und saufen Wein, sie sind sehr neidisch und gierig, aber geben sich großzügig und gönnerhaft.
Es ist sehr leicht, ein falsches Wort zu sagen, was stundenlangen Streit zur Folge hat, da sie streitlustig sind. Sie schützen und stärken mit dem Streit die Überzeugungskraft ihres Unterbewusstseins und meinen, sie kämpften für die Wahrheit. Somit gibt es Situationen, in denen auch die nL Psychopharmaka nehmen, wobei sie eher Kokain, Amphetaminen oder extremen Mengen Kaffee zugeneigt sind.
Die Psychopharmaka ermöglichen es dem nL, auch die Zusammenhänge zu übersehen, sie noch nicht durch blinde Flecken verdeckt sind, sozusagen nach Belieben blinde Flecken zu erzeugen und mit Fantasie auszufüllen. nL „kreieren“ sich immer selber und Psychopharmaka können dabei helfen, störende Verbindungen zur Wirklichkeit zu kappen. Insbesondere, wenn leichte Perspektivwechsel durch externe Ereignisse eintreten und die Starrheit der Perspektive nachlässt, fällt der nL in ein tiefes Loch der Verzweiflung und greift gerne nach linksziehendem Alkohol oder Psychopharmaka, wobei er gleichzeitig Gesprächstherapien verdammt und meidet, sabotiert oder versucht, sein Aufmerksamkeitsbedürfnis zu stillen. Psychopharmaka sind meiner Meinung nach äußerst gefährlich und kontraproduktiv, wenn das Ziel Heilung anstelle eines Blutbades ist.
Zwei nL stoßen einander ab, wenn sie einander zu nahe kommen. Nur wenn beide sich mit vielen E umgeben und ein „gemeinsam“ als „Filmstar-Pärchen“ noch viel mehr Aufmerksamkeit einbringt, dann können sie kurzzeitig miteinander auskommen. Heilung bleibt aus und die Empathie ist eh kaputt. Aber für E ist es reine Energieverschwendung.
Andererseits können nL die Erklärungen anderer nL für ihre bemalten blinden Flecke nutzen. Der kindliche Geist eines nL ist durchaus bereit, eine Autorität zu akzeptieren, wenn das neue „Bild für den blinden Fleck“, das von einer nL-Autorität kommt, für sie energetisch sinnvoller ist als ihr eigenes altes Bild an der Stelle ihres blinden Flecks, den sie ja aber nicht als solchen erkennen.
Sie können leicht die Ideologien tauschen und finden gar nichts dabei, Fähnchen im Wind, „Menschen ohne Prinzipien” zu sein, wobei sie meinen, extrem prinzipientreu zu sein, was nichts anderes bedeutet, dass sie eine starre Perspektive haben. Aber diejenigen, die einen nL beobachten, stellen fest: Der macht, was gerade „angesagt“ ist, was gerade Aufmerksamkeit bringt, womit er dem Zeitgeist entsprechend Aufmerksamkeit bekommt. Was er gestern gesagt hat, juckt ihn gar nicht. Dass er vor einem Jahr vehement gegen das agitierte, was er jetzt vertritt, merkt er nicht einmal. Je weiter links ein nL in der Grafik steht, um so überlegener und mächtiger wähnt er sich.
Sobald er höher als bei 100% steht, fängt ein E an, den nL als „größenwahnsinnig und verlogen“ wahrzunehmen, denn die Projektion nach rechts funktioniert nicht mehr, die Annahme eines mentalen Schadens wird immer offensichtlicher, um die Handlungen und Worte eines nL erklären zu können. Die Ablehnung durch E drückt den nL weiter nach links, da er dann tatsächlich leicht neue E findet, die ihn „vergöttern“.
Jede Ideologie als Erklärungsdarstellung für Ursache-Folge-Situationen ist eine nL-Erfindung. Ein E, der weit rechts steht und Ursache-Folge-Situationen erklären kann, erzeugt keine Ideologie, sondern beschreibt Wirklichkeit.
nL nutzen diese Beschreibung der Realität, um ihre Ideologie, also die Bilder für die blinden Flecken bewusst zu malen. Da sie nL sind, bauen sie logische Fehler und unpassende andere Erklärungsmuster ein, was ihnen natürlich nicht auffällt. Für sie geht es darum, Bilder für blinde Flecken anderer zu erschaffen, mit denen sie Bestätigung und Aufmerksamkeit erhalten. Man kann auch sagen, jeder nL lebt seine Ideologie, wobei „seine“ nicht etwa bedeutet, er habe sie durch Realitätserfahrung erarbeitet und erzeugt, sondern im Laufe seines Lebens hat er vorgefertigte Ideologien anderer nL mehr oder weniger stark angenommen, sich mit ihnen „identifiziert“, also seine Identität entsprechend aufgebaut.
nL sind nicht nur anfällig für Ideologien, ihr Bewusstsein formt mit seinem Unterbewusstsein eine „persönliche Ideologie“, sie können nicht ohne eine solche leben. Die Annahme einer Ideologie gibt ihnen eine Grundbestätigung ihrer Bilder vor ihren blinden Flecken. Die Ideologie ist so gesehen, die nL-Entsprechung für die Realitätswahrnehmung des Gesunden.
Der E ist, je weiter links er steht, um so anfälliger für Ideologien, die ihm gedankliche Bequemlichkeit verschaffen, indem er sich nicht durch Perspektivwechsel selber um eine Realitätswahrnehmung bemühen braucht und einfach der Autorität glauben kann. Je weiter links er ist, um so schmerzhafter gerät die Gewinnung eigener empathischer Erfahrung, um so mehr neigt er, sich Ideologien anzuschließen, auch wenn er die Schwachpunkte und logischen Fehler erkennt. Wenn die Anzahl und Qualität der Schwachpunkte und logischen Fehler groß genug wird, dass er daran nicht mehr glauben kann und auch keine „Korrektur im Sinne der Ideologie“ für ihn möglich ist, dann fühlt er sich verraten und betrogen und wird anfällig für eine andere Ideologie, die die Verratenen und Betrogenen der ersten Ideologie anspricht.
Ich hatte es anfangs schon geschrieben: Ein E WILL glauben, der nL MUSS glauben. Da er glauben muss, ist es relativ einfach, ihn in eine Ideologie einzuspannen. Es ist dabei ziemlich egal, wie diese genau aussieht, worum es geht ist, dass sie dem nL Aufmerksamkeit und Bewunderung – also Bestätigung bringt. Der nL engagiert sich also vorwiegend da, wo sich schon viele andere engagieren und er gleich Mitstreiter findet, die ihn bewundern. Kein nL kämpft einen einsamen Kampf für seine Ideologie, die niemand kennt und bei der ihm keiner folgt!
Die Grundideologien von nL für nL, sind die sogenannten „Buchreligionen“. Theoretisch könnte man vermuten, wenn alle nL sind und einer Ideologie anhängen, würde Weltfriede herrschen. Dieser Gedanke übersieht, dass es den nL nicht um die Ideologie, sondern die Aufmerksamkeit geht. Wenn alle dasselbe glauben und für wahr erachten, erzeugt das für die nL keine Aufmerksamkeit und Bewunderung! nL brauchen Streit, Auseinandersetzung und Feindbilder. Jede Ideologie bringt Unglück und Schmerz, jeder nL erzeugt Unglück und Schmerz. Wenn tatsächlich alle Menschen nL wären, ginge die Menschheit unter. Allerdings hat die Natur vorgesorgt, dass so etwas nicht passieren wird.
Ganz offensichtlich meint die Natur – sonst gäbe es nL nicht – dass ein Mensch lieber nL sein sollte, als tot. Das biologische Wesen Mensch könnte ja auch so funktionieren, dass beim Nullpunkt nicht der Bruch und Sprung erfolgt, sondern immer der Tod. Alleine aus der Tatsache, dass es nL gibt, können wir schließen, dass sie ein biologisches Recht auf Leben haben, wie übrigens Zecken ebenfalls, auch wenn Biologen rätseln, warum es diese Insekten überhaupt gibt.
Aus der Tatsache, dass es relativ leicht ist, nL hervorzubringen und diese Eigenheit mit der hohen Wahrscheinlichkeit zu vererben, dass eine ausschließliche nL-Gesellschaft für sich alleine nicht überlebensfähig ist, zusammen mit der relativ wahrscheinlichen Annahme, dass es seit ziemlich langer Zeit Menschen auf der Erde gibt, folgt logischerweise, dass es Heilung geben muss, andernfalls wäre die Menschheit ausgestorben. Es reicht vermutlich schon aus, wenn ein Kind nicht nur eine nL-Bezugsperson hat, sondern vor seiner Sich-selbst-Bewusstwerdung mindestens eine zweite Bezugsperson dazu kommt.
In einer polyamorösen Gesellschaft, in der jedes Kind mehrere Bezugspersonen hat, kann es relativ einfach kD auflösen, weil sein Empathiesinn durch die verschiedenen Bezugspersonen sehr leicht und flexibel „Perspektiven wechseln“ kann und somit schnell feststellt, dass es sich in einer Sinnesinterpretation nicht getäuscht hat, sondern unterschiedliche Bezugspersonen unterschiedliche Verhalten zeigen; das Kind sich also nicht als Ursprung allen Geschehens sieht, sondern immer seine Handlungen in Relation zu der jeweiligen Bezugsperson unterschiedliche Folgen haben. Man kann daraus schließen, dass ein auf solche Weise aufgezogenes Kind einen gesunden Empathiesinn entwickelt.
Eine Gemeinschaft von vielen E und einigen nL um einen nL-Guru herum, bei der die Polyamorie in der gelebten Ideologie eingebaut ist, führt eher zu vernachlässigten Kindern mit jeweils einzelnen, völlig ungeeigneten Bezugspersonen. Der Grund liegt darin, dass der zentrale nL-Guru und seine Unter-nL die Aufmerksamkeit der E wollen. Es handelt sich nicht um eine natürliche polyamoröse Gesellschaft von Gesunden oder E, sondern es wird lediglich eine Ideologie ausgelebt. Eine polyamoröse Gesellschaft kann meiner Meinung nach mit nL nicht funktionieren.
Beide Videos können so eingestellt werden, dass aus dem Englischen übersetzt wird und deutsche Untertitel angezeigt werden.
Pamela Meyer: Wie man einen Lügner entdeckt.
13. Oktober 2011 | TED
Täglich werden wir zehn bis zweihundert Mal angelogen, und die Hinweise zum Aufspüren dieser Lügen können subtil sein und der Intuition widersprechen. Pamela Meyer, Autorin von "Liespotting", weist auf Methoden und Signale hin, die von Menschen benutzt werden, die auf das Erkennen von Täuschung ausgebildet wurden und erklärt, dass Ehrlichkeit eine bewahrenswerte Tugend ist.
Susan Carnicero zeigt Ihnen, wie Sie eine Lüge erkennen können
9. Februar 2016 | Digiday
In dieser partizipativen Sitzung lernen Sie, wie Sie erkennen können, ob jemand lügt. Wirklich! Als ehemalige CIA-Offizierin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Befragung, Vernehmung und polygrafischen Untersuchung hat Susan ihren Anteil an Wahrheitsverweigerern gesehen. Sie hat sogar Verhaltensscreening-Programme entwickelt, die von der Bundesregierung eingesetzt werden. Lassen Sie sich nicht entgehen, ihre Methoden zur Erkennung von Täuschungen kennenzulernen.
Referentin: Susan Carnicero, Autorin von Spy the Lie und Gründungspartnerin von Qverity
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